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Hinsehen, Verstehen, Handeln – Prävention in der Jugend(sozial)arbeit stärken

Radikalisierungsprozesse im Jugendalter sind komplexe und vielschichtige Entwicklungen, die mit biografischen Unsicherheiten, gesellschaftlichen Ausschlüssen, ideologischen Angeboten und aktuellen gesellschaftspolitischen Spannungen verwoben sind. In öffentlichen Debatten und medialen Darstellungen dominieren jedoch häufig vereinfachte Narrative – insbesondere dann, wenn Flucht- oder Migrationshintergründe eine Rolle spielen. Auch Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik werden nicht selten undifferenziert interpretiert und verstärken dadurch pauschalisierende Wahrnehmungen junger Menschen.
Der Fachtag möchte praxisrelevantes Wissen, phänomenübergreifende Dynamiken, Brückennarrative und thematische Verschränkungen aus verschiedenen Perspektiven vermitteln.
Ziel der Kooperationsveranstaltung des Arbeitskreises G5 und der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS NRW) ist, Fachkräfte und Ehrenamtliche im Kontext der Islamismus- bzw. Extremismusprävention weiterzubilden und den fachlichen Austausch zu fördern. Im Mittelpunkt des Fachtages stehen:
- Die Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Radikalisierungsfaktoren im Jugendalter
- Gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die junge Menschen betreffen
- Die Stärkung der fachlichen Kompetenzen zur Prävention und Sichtbarmachung bestehender Angebotsstrukturen in NRW
- Die Förderung landesweiter Präventionsstrukturen durch gezielte Vernetzung
Neben zwei Hauptvorträgen werden Impulsworkshops die unterschiedlichen Facetten der Themenfelder aufgreifen. Themenschwerpunkte der Impulsworkshops sind:
- Ansprachen und Narrative extremistischer Akteursgruppen
- Umgang mit möglicherweise radikalisierten jungen Menschen u.a. für den Beratungskontext
- Diskriminierungs- bzw. Rassismuserfahrungen, einhergehend mit strukturellen Ausschlussmechanismen und mangelnden Teilhabemöglichkeiten
- Extremistische Gewalt im Alltag, Betroffenenschutz und Bedarfe in der Jugendhilfe
- Prävention von (Online)-Radikalisierung
Es ist ein Markt der Möglichkeiten integriert, in welchem themenorientierte Projekte aus NRW ihre Arbeit vorstellen und zum Austausch einladen.
Die Veranstaltung bietet Raum für Austausch, Vernetzung und (Selbst)Reflexion. Gemeinsam soll erkundet werden, wie solidarische Perspektiven gefördert und den Gefahren von Radikalisierung und Extremismus entgegengewirkt werden kann.
Zielgruppe der Fachtagung sind Fachkräfte der Kinder und Jugendhilfe.
Es fallen keine Teilnahmegebühren an. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.
Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2025.