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Bürokratie durchblicken

2020_05_20__Themenbild_9

Bei bürokratischen Fragen sind Jugendverbände besonders für geflüchtete Kinder und Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle. Die Welt um sich herum verstehen, auch die bürokratische, ist ein wichtiger Schritt des Empowerments.

Als vor vier Jahren in der alten Turnhalle gegenüber der Ev.-Luth. Christuskirche eine Erstaufnahmeunterkunft eröffnet wurde, war für Jugendreferent Stefan Rüping und seine Kolleg_innen als Gemeindemitarbeitende und als Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in NRW (AEJ-NRW) in Hagen klar: „Nur wenige Meter von uns entfernt sind Menschen untergebracht, die da auch mal rausmüssen.“ Ausschließlich junge Männer_ waren auf engem Raum in einem Schlafsaal untergebracht, in dem früher Sportunterricht stattfand. „Wir konnten die Menschen nicht einfach da sitzen lassen – und haben sie eingeladen, zu uns zum Kochen zu kommen.“ Mittlerweile ist das gemeinschaftliche kulinarische Treffen eine feste wöchentliche Größe in der Gemeinde und für viele Menschen mit Fluchtgeschichte in ganz Hagen geworden. Oft gibt es syrische Speisen, die Atmosphäre ist entspannt. Viele der jungen Leute, die jeden Dienstagabend zusammenkommen, sind schon von Anfang an dabei. „Die Unterkunft gegenüber ist schon lange keine mehr, die Menschen sind in Wohnungen, in andere Stadtteile gezogen, aber sie kommen noch immer“, berichtet Stefan Rüping weiter.
Das liegt auch daran, dass der Dienstagabend in der Küche und am großen Esstisch weit mehr ist als eine gemeinsame Nahrungsaufnahme. Es wird viel gesprochen, gefragt und erklärt, es geht um Bürokratisches, Organisatorisches, Menschliches und Kulturelles. Presbyterin Anja Carneiro ist eine wichtige Ansprechpartnerin für die jungen Geflüchteten. „Jede Frage hat ihre Zeit“, betont der Stefan Rüping und erklärt: „Bei einem Projekt wie Alle an einen Tisch passieren die wichtigen Dinge nebenbei.“ Nicht als Nebensache, aber zwischen den Zeilen. Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen oder bei der Wohnungssuche, Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen, Ratschläge in landestypischen Kulturfragen – über die Jahre haben die Themen gewechselt und bauen aufeinander auf.

Weiterlesen in unserer Broschüre „EMPOWERMENT! Junge Geflüchtete als Akteur_innen der Gesellschaft stärken", Seite 24.

In der Jugendakademie Walberberg geht es in einem Angebot des BDKJ NRW für die jungen Geflüchteten oft um das Thema Neuankommen in Deutschland. Die Jugendlichen können Fragen stellen: Wo ecke ich an? Wie unterscheidet sich das Leben hier von meiner bisherigen Gesellschaft? Besonders wichtig ist dem Team der Jugendakademie die Frage nach gesellschaftlicher Teilhabe und Mitbestimmung: Wie kann ich partizipieren,  wo  gehöre  ich  dazu?  Dabei  kann  es  um  sprachliche Weiterentwicklung gehen, um berufliche Bildung oder um politisches Wissen.

Weiterlesen in unserer Broschüre „EMPOWERMENT! Junge Geflüchtete als Akteur_innen der Gesellschaft stärken", Seite 22.

Zuständig im Vorstand

Marei Schmoliner

Marei Schmoliner

Ihre Ansprechpartnerinnen

Lina Najib
Projektkoordination Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten

Telefon: 0211 49 76 66-21
E-Mail: najib(at)ljr-nrw.de
Bürozeiten: Dienstag – Mittwoch

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