Jugendpolitischer Fachtag des Landesjugendring NRW
26. November 2025Der Landesjugendring NRW veranstaltet seinen Jugendpolitischen Fachtag:
2. Dezember 2025
Townhouse Düsseldorf
Bilker Straße 36
40213 Düsseldorf
Gemeinsam mit NRW-Jugendministerin Josefine Paul und spannenden Referent_innen werden wir darauf schauen, was uns stark macht in diesen herausfordernden Zeiten. Und wir wollen mit Euch sprechen, Eure Perspektiven einholen, uns schlauer, stärker und verbundener machen. Durch den Tag führt Ouassima Laabich.
Hier geht es zur Programmübersicht:
9:30 Uhr – 11:00 Uhr Welcome und Check-In
Begrüßung Landesjugendring NRW
Begrüßung NRW-Jugendministerin Josefine Paul
Reflexionen und Austausch
Großgruppenmethode: Wissen teilen in Learning Circles – Womit sehen wir uns jugendpolitisch konfrontiert? Wen brauchen wir als Verbündete?
Referent_in: Ouassima Laabich ist Politikwissenschaftlerin, Moderatorin und Gründerin von Muslim Futures. Seit vielen Jahren arbeitet sie an der Schnittstelle von kritischem Zukünfte Denken, Kunst und Digitalisierung – mit einem Fokus auf dekoloniale, community-zentrierte Perspektiven. Sie promoviert an der Freien Universität Berlin zu karzeralen Kulturen und Überwachungslogiken im Kontext muslimischer Jugendarbeit und war Fellow an der Yale University.
Mit Muslim Futures hat sie ein vielfach beachtetes Archiv und Plattformprojekt aufgebaut, das Visionen gerechter Zukünfte sichtbar macht und nun in den Niederlanden repliziert wird. Als Rednerin und Moderatorin schafft sie Räume für Reflexion und Community Building – stets mit dem Ziel, politische Imagination und Transformation miteinander zu verweben.
Worum geht’s?
In den Learning Circles kommen Vertreter_innen unterschiedlicher Jugendverbände, -ringe, Organisationen, Politik und Verwaltung zusammen, um voneinander zu lernen, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu stärken. Ausgehend von der eigenen Geschichte, denjenigen, die uns geprägt haben, und den Hoffnungen, die uns weitertragen, schaffen wir einen Raum für kollektives Erinnern und gemeinsames Zukunftsentwerfen.
Im Mittelpunkt stehen Fragen wie:
- Was lässt mich weitermachen?
- Wem folge ich – und wer folgt mir?
- Wie materialisiert sich Hoffnung in unserer Arbeit?
Die Learning Circles würdigen vielfältige Wissensbestände: historisches Wissen, gelebte Praxis und visionäre Vorstellungen zu gerechterer Jugendpolitik. Sie laden dazu ein, Perspektiven zu verweben, Resonanzen zu entdecken und gemeinsam zu erkunden, wie solidarische Jugendpolitik heute und morgen aussehen kann.
11:30-12:30 Uhr
BLOCK I: The Weight of History –
Historische Jugendverbandsarbeit
Impuls von Prof. Dr. (em.) Benno Hafeneger
Workshops
Workshop 1: Fragerunde mit Prof. Dr. (em.) Benno Hafeneger
Referent_in: Prof. Dr. (em.) Benno Hafeneger wird einen Impuls zu historischer Jugendverbandsarbeit geben. In diesem Workshop können die Teilnehmenden die Inhalte gemeinsam vertiefen.
Workshop 2:
Kampf gegen Faschismus – Geschichte(n) widerständiger Jugend seit dem frühen 20. Jahrhundert
Referent_in: Maria Daldrup, Leiterin des Archivs der Arbeiterjugendbewegung mit Sitz in Oer-Erkenschwick.
Worum geht’s? Seit über 100 Jahren sind es immer wieder junge Menschen, die sich mutig gegen Faschismus zur Wehr setzen. Wir tauchen ein in ihre Geschichten, stöbern in Bildern, Liedern und Plakaten aus dem Archiv der Arbeiterjugendbewegung und fragen gemeinsam: Wie sah Widerstand damals aus? Und welches Gewand hat Widerstand heute?
Workshop 3:
Eigenständigkeit und Mitsprache. Katholische Jugend in der NS-Zeit und der Bundesrepublik Deutschland
Referent_in: Maria Wego betreut das Archiv des Jugendhauses Düsseldorf, der Bundeszentrale für katholische Jugendarbeit. Im Archiv sind u.a. Unterlagen der Bundesstelle des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und des DJK-Sportverbandes
Worum geht’s? Der Workshop beschäftigt sich mit zwei unterschiedlichen Themen, die verdeutlichen, wie sehr das politische System die Arbeit der Jugendverbände beeinflusst.
- „Ich befolge das Gesetz“ oder wenn der Staat die Kleidung regelt (Mitte 1930er Jahre)
- Armee – ja oder nein und wenn ja, wie? Die Jugendverbände der Bundesrepublik Deutschland und die Errichtung der Bundeswehr (1952-1953)
Workshop 4: Archivarbeit für Einsteiger_innen
Referent_in: Annika Triller, MA, Jugendverbandlerin und Historikerin
Worum geht’s?
In diesem Workshop holen wir alle ab, die kein eigenes Archiv haben, aber gerne damit anfangen wollen. Mal angenommen, es gäbe ein Archiv eures Engagements: Was wäre darin zu finden: Stimmen, Fotos, Entscheidungen, Konflikte?
Wie soll euer Engagement in 50 Jahren erinnert werden und von wem?
Welche kleinen Schritte könnt ihr heute tun, damit eure Praxis Spuren hinterlässt?
Wenn ihr nur eine Sache für die Zukunft aufbewahren könntet: Was wäre das Symbol eurer Arbeit?
12:30 – 13:30 Uhr Mittagspause mit Verpflegungsangebot
13:30 Uhr – 15:30 Uhr
BLOCK II: The Push of The Present
Workshops
Workshop 1: Embodied Democracy – Demokratie verkörpern, Handlungsmacht stärken
Referent_in: Nina-Kathrin Wienkoop und Emily Poel
- Seit über fünfzehn Jahren unterrichtet Emily Poel Embodiment in Berlin. Sie kommt ursprünglich aus Michigan und hat einen Abschluss in zeitgenössischem Tanz und Tanzgeschichte. Sie hat international als Tänzerin, Choreografin und kreative Beraterin gearbeitet. 2004 hat sie ihren Schwerpunkt auf Embodiment-Training verlagert und seitdem nicht mehr aufgehört. In den letzten zehn Jahren hat sie eine große Sammlung von Aktivitäten entwickelt, bei denen sie Werkzeuge zur Körperwahrnehmung und Bewegungstraining einsetzt, um besser zu verstehen, wie Kreativität, Lernen und Denken tatsächlich funktionieren. Als begeisterte Leserin ist sie eine große Befürworterin davon, Theorie in die körperliche Praxis umzusetzen.
- Nina-Kathrin Wienkoop ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Ethnologin, Autorin, Trainerin, Beraterin und politische Bildnerin. Sie ist Vorstandsmitglied am Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Berlin und Dozentin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Ihre Leidenschaft sind Fragen der Transformation für eine Gesellschaft, in der Vielfalt, Toleranz, Kollaboration und Zusammenhalt gelebt werden. Ihre Expertise dreht sich um kollektive Handlungsmacht, Selbstwirksamkeit, Demokratie, Protest und Staatsreform. Mit Menschen in Verbindung kommen und Menschen miteinander vernetzen, diese Allianzen halten, sowie Menschen zum Wandel zu motivieren sind ihre Superkräfte.
Worum geht’s? In diesem Workshop erforschen die Teilnehmenden, wie Vertrauen, Demokratie und Embodiment zusammenwirken können, um persönliche und gesellschaftliche Transformation zu ermöglichen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Demokratie nicht nur ein politisches System ist, sondern auch ein körperlich erfahrbares Prinzip: Wie wir stehen, sprechen, atmen und zuhören, beeinflusst, wie wir uns in der Welt bewegen – und wie wir gemeinsam handeln.
Der Workshop schafft einen geschützten Raum, um Emotionen wie Ohnmacht und Angst wahrzunehmen und konstruktiv zu bearbeiten. Durch angeleitete Körperübungen, Partner*innenarbeit, Achtsamkeitssequenzen und interaktive Gruppenprozesse erleben die Teilnehmenden, wie sich aus individuellen Empfindungen Schritt für Schritt kollektive Handlungsmacht entwickeln kann.
Kurze theoretische Inputs aus Politikwissenschaft, Sozialpsychologie und Embodiment-Forschung bilden den Rahmen, doch der Schwerpunkt liegt klar auf dem praktischen Erfahren.
Im Verlauf des Workshops lernen die Teilnehmenden:
- wie emotionale Reaktionen im Körper entstehen und auf politische Situationen wirken,
- wie sich Ohnmacht körperlich zeigt – und wie man sie in Energie und Klarheit transformieren kann,
- wie Vertrauen durch verkörperte Präsenz wächst,
- wie gemeinsames Bewegen, Sprechen und Zuhören demokratische Qualitäten im Miteinander stärkt.
Durch die Kombination aus Theorie und vielen erlebnisorientierten Übungen kommen die Teilnehmenden spürbar in ihre Selbstwirksamkeit. Sie erfahren unmittelbar, dass sie nicht nur Beobachtende, sondern aktiv Handelnde sind – im eigenen Körper, im sozialen Raum und letztlich auch in der Demokratie. So entsteht ein nachhaltiges Gefühl von innerer Stärke und geteilter Verantwortung, das weit über den Workshop hinaus wirkt.
Workshop 2: Kernbotschaften und Narrative
Referent_in:
Emily Laquer, Die Aktivistinnen-Agentur e.V.
Kurzinfo zu Referent_in / Organisation:
Die Aktivistinnen-Agentur e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der soziale Bewegungen und engagierte Menschen mit Medien- und Kommunikationstrainings stärkt, damit ihre Stimmen in der Öffentlichkeit gehört werden. Emily Laquer ist Medientrainerin und Coach für soziale Bewegungen, NGOs und Jugendverbände.
Kurzzusammenfassung/ Werbetext Workshop:
Ihr habt wichtige Anliegen, die es verdient haben, gehört zu werden. Doch wie gelingt es, eure Positionen überzeugend auf den Punkt zu bringen?
Die Aktivistinnen-Agentur hat über 4.000 Haupt- und Ehrenamtliche trainiert, ihre Botschaften und Forderungen in die Nachrichten zu bringen. Darunter: Kinder- und Jugendorganisationen, soziale Träger, Aktive aus Kultur, Theater und der Festivalszene, Politiker*innen, Armutsbetroffene, Trans*- und Queer-Verbände und Initiativen gegen Rechts.
Emily Laquer, Interview-Trainerin und Talkshow-Coach unterstützt euch mit den wichtigsten Profi-Tipps:
* Die 3 Regeln politischer Kommunikation
* Eigene Themen gekonnt auf den Punkt bringen
* Kernbotschaften entwickeln, die überzeugen und begeistern
* Was ist ein Narrativ? Und wie bekomme ich eins?
* Souverän auf kritische Fragen antworten
* Mit Tipps und Tricks der Talkshow-Profis
Dieser Workshop eignet sich für alle, die die Themen von Jugendverbänden noch besser kommunizieren wollen.
15:30 Uhr – 16:30 Uhr:
BLOCK III: The Pull of the Future
Welche Jugendpolitik wollen wir?
Was wäre, wenn?
Abschluss
Bitte meldet Euch bis zum 14. November 2025 hier an.
Wir freuen uns auf Euch!

