In der Weimarer Republik entstand ein vielfältiges Jugendverbandsleben. Diese wurden im Nationalsozialismus allerdings unterdrückt oder gleichgeschaltet:. Die selbstständigen Jugendverbände wurden entweder verboten und ihre Mitglieder verfolgt oder in die Hitlerjugend überführt. Nur wenige Jugendverbände blieben mit äußerst beschränkten Aktionsmöglichkeiten geduldet. (2)
Nach dem Ende des Nationalsozialismus bauten junge engagierte Menschen die demokratischen Jugendverbände neu auf, vernetzten und strukturierten sich deutschlandweit – unabhängig vom Staat, plural und eigenverantwortlich.
Mit der Einführung des SGB VIII im Jahr 1990 wurde schließlich verbindlich festgehalten, dass die eigenverantwortliche Tätigkeit von Jugendverbänden vom Staat zu fördern, aber nicht zu steuern sei. Ihre Tätigkeit richte sich nach ihrem satzungsgemäßen Eigenleben. Nie wieder darf die Jugend vom Staat kontrolliert werden – dafür sorgen unabhängige und freie Jugendverbände.
Aus dieser Rolle heraus ergibt sich, dass für Jugendverbände kein parteipolitisches Neutralitätsgebot gilt (3): Sie sind als Teil der Zivilgesellschaft keine Erfüllungsgehilfen des Staates, sondern haben die Aufgabe, sich zu positionieren, um einerseits die Interessen junger Menschen zu vertreten und andererseits demokratische Grundhaltungen zu stärken.
Und so sind Jugendverbände bis heute Werkstätten der Demokratie! Durch die demokratischen und partizipativen Strukturen der Verbände lernen junge Menschen von Anfang an, sich einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und die Gesellschaft mitzugestalten. Von der Organisation eines Ferienlagers bis zur Übernahme von Vorstandsaufgaben: Junge Menschen erleben in ihrem Alltag, was demokratisches Miteinander in der Praxis bedeutet.
Jugendverbandsarbeit wirkt gegen Populismus
Die demokratischen Grunderfahrungen, die Jugendverbände ermöglichen, wirken sich aus. Die Demokratiebefragung des Landesjugendrings NRW aus dem Jahr 2021 zeigt, dass junge Menschen, die sich in Jugendverbänden engagieren, deutlich weniger populistische Positionen vertreten als der Durchschnitt junger Menschen in Deutschland.
Jugendverbandler_innen sind weltoffenere, politisch interessiertere und überzeugtere Demokrat_innen!
Dafür sagen wir #GernGeschehen!
Investitionen in Jugendverbandsarbeit sind Investitionen in eine demokratische und weltoffene Gesellschaft! Und in eine Zukunft mit politisch interessierten jungen Menschen, die sich engagieren und aktiv eine demokratische Gesellschaft mitgestalten.