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für Teilhabe und Perspektivenvielfalt

Jugendverbände schaffen Freiräume, in denen junge Menschen sich entfalten können – unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, sozialer Lage oder persönlichen Voraussetzungen. Gleichzeitig erleben viele junge Menschen im Alltag Benachteiligung: durch Armut, Behinderung, Rassismus, Sexismus oder Diskriminierung aufgrund ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität. Jugendverbände setzen hier einen Gegenakzent. Sie sind Orte, an denen junge Menschen dazugehören, Verantwortung übernehmen und ihre Perspektiven einbringen können. 

GernGeschehen - Teilhabe & Perspektivenvielfalt

In Jugendverbänden finden junge Menschen Gemeinschaft, Mitsprache und Selbstwirksamkeit. Sie bringen ihre Erfahrungen ein, gestalten Angebote mit und übernehmen Verantwortung – in Gruppenstunden, Projekten, Gremien oder bei Aktionen vor Ort. 

Das stärkt Teilhabe auf mehreren Ebenen: 

  • individuell, weil junge Menschen erleben, dass ihre Stimme zählt, 
  • sozial, weil sie in vielfältigen Gruppen arbeiten und Vorurteile abbauen, 
  • politisch, weil sie lernen, für ihre Interessen einzutreten und sich solidarisch gegen Diskriminierung zu positionieren. 

Die Demokratiebefragung des Landesjugendrings NRW zeigt jedoch auch: 

Jede dritte junge Person erlebt in Jugendverbänden Ausgrenzung – besonders häufig junge Menschen mit Migrationsgeschichte, queere Jugendliche, junge Frauen, Personen mit diversen Geschlechtsidentitäten sowie Jugendliche mit Behinderung. 

Gerade deshalb ist Teilhabe ein zentrales Entwicklungsfeld der Jugendverbandsarbeit: Junge Menschen gestalten ihre Verbände aktiv mit – und verändern sie, weil sie ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen. 

„Du.Ich.Wir.“ – Jugendverbandsarbeit rassismuskritisch weiterentwickeln 

Seit 2015 engagieren sich viele Verbände im Projekt „Du.Ich.Wir. – Internationale Biografien im Jugendverband“ des Landesjugendrings NRW. 

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen mit Migrationsgeschichte, Flucht- oder Rassismuserfahrungen Jugendverbandsstrukturen mitgestalten, mitentscheiden und neu aufbauen. Sie entwickeln eigene Projekte, die ihren Interessen entsprechen, und wirken an verbandlichen Veränderungen mit. 

Ein zentrales Ziel ist die Implementierung einer rassismuskritischen Perspektive in den beteiligten Verbänden. Dazu gehört sowohl die Auseinandersetzung mit strukturellen Ausschlussmechanismen als auch das Arbeiten an Verbandskulturen, die diskriminierungssensibel und empowernd sind. Rassismuskritische Entwicklung bedeutet dabei nicht nur die Reflexion bestehender Strukturen, sondern auch das gemeinsame Entwerfen neuer, barrierearmer Wege der Zusammenarbeit. 

Teilhabe gestalten – gemeinsam und strukturell 

Teilhabe gelingt, wenn junge Menschen nicht nur als Teilnehmer_innen gedacht werden, sondern als Gestaltende. Jugendverbände bieten genau diesen Rahmen: Sie ermöglichen Verantwortungsübernahme, demokratische Teilhabe und politische Positionierung – und sie schaffen Räume, in denen Vielfalt nicht ein zusätzlicher Programmpunkt, sondern alltägliche Realität ist. 

Gemeinsam mit marginalisierten und (post-)migrantischen Jugendverbänden setzt sich der Landesjugendring NRW ein für mehr Chancengerechtigkeit, diskriminierungsfreie Zugänge in der Jugendarbeit, sichtbare Perspektiven junger Menschen, die bisher zu wenig gehört werden, und Strukturen, in denen alle jungen Menschen mitgestalten können. 

So trägt die Jugendverbandsarbeit dazu bei, unsere Gesellschaft vielfältiger, gerechter und inklusiver zu machen. 

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